Beim CVJM ist Name Programm – über verschiedene Generationen sind junge Menschen in Sachsen-Anhalt und Thüringen unterwegs, um Gemeinschaft zu erleben und im Glauben zu wachsen. Auch wenn beide Landesverbände an unterschiedlichen Punkten stehen, heißt es immer wieder, sich neu zu hinterfragen, die nächste Generation in den Blick zu nehmen und junge Menschen für Mitarbeit zu begeistern.
Festhalten und Loslassen
Die Grundlage ist die biblische Botschaft Der CVJM Thüringen hat sich den Namenszusatz Evangelisches Jugendwerk bewahrt, nicht nur als Etikette, sondern auch als Programm. Evangelisch bedeutet für uns, wir gehören zu Jesus Christus. Vom Wortsinn her: Wir sind auf das Evangelium, auf die frohe, befreiende Botschaft von Jesus Christus bezogen. Glaube und Nachfolge geschieht auf der Grundlage der biblischen Botschaft, die wir gehört haben und die uns auf unterschiedliche Weise vermittelt wurde.
Seit der Gründung des Thüringer Verbandes, also seit 133 Jahren, lebt der CVJM vom Engagement der Mitarbeitenden und der Mitglieder, die aus zwei Linien in die Arbeit kommen. Zum einen sind im CVJM Thüringen immer junge Menschen aus unserer Arbeit in den ehren- und in den hauptamtlichen Dienst gekommen. Zum anderen bereichern uns Menschen, die aus einen anderen CVJM oder aus einem anderen christlichen Werk hier in Thüringen mitarbeiten. In der Zeitspanne der drei Jahrzehnte, in denen ich im CVJM mitarbeiten darf, gab es die unterschiedlichsten Herausforderungen. Wir leben im Spannungsfeld zwischen dem Bewährten, welches wir gern festzuhalten wollen und den neuen Ideen, die entsprechende Ressourcen fordern. Wir brauchen immer wieder Mut Neues zu beginnen und auch Mut Arbeitszweige zu beenden. Letzteres fällt uns im CVJM Thüringen schwerer.
Nach der politischen Wende 1989 entstand die Vision oder vielleicht eher unser Wunsch: Viele örtliche CVJM Vereine gründen! Dies ist leider nur bedingt geschehen. In den nur knapp 20 Mitgliedsvereinen haben wir zum Teil große Probleme in Gruppen, Projekten und Vorständen die nächste Mitarbeitergeneration aufzubauen.
Hier merken wir wieder, der CVJM Thüringen hat sich immer aus Engagierten Einzelpersonen zusammengesetzt. Die aktiven und verlässlichen Beziehungen sind meist durch Mitarbeit in Projekten des Landesverbandes entstanden, weniger durch die jeweilige strukturelle Verbindung mit den Ortsvereinen. Der Wunsch ein reiner »Landesverband von Ortsvereinen« zu werden hat nicht funktioniert. Gern nehmen wir die Aufgabe, ein gutes Gegenüber für die örtlichen Gruppen und Vereine zu sein war. Mitarbeitende in ihrer örtlichen Tätigkeit zu stärken bleibt ein wichtiger Arbeitszweig.
Wo wir aber deutlicher Zuspruch und Segen erfahren, sind die Maßnahmen, die wir landesweit durchführen. Der Landesvorstand und die Delegiertenversammlung hat deshalb den Focus für die nächsten vier Jahre auf die Gewinnung und Stärkung von Mitarbeitenden gesetzt, statt daran festzuhalten, in Thüringen eine flächendeckende Struktur von Ortsvereinen und Gruppen zu fördern. Dies klingt sehr ernüchternd, war aber ein langer geistlicher Prozess, um zu erkennen, wo Gott uns mit unseren Gaben und Talenten haben will. Wir hoffen und beten, dass so Engagierte vor Ort Arbeit fröhlich beginnen oder diese stärken. Vielleicht ist dies ein Neustart für die CVJM Arbeit in diesem Jahrzehnt.
Dies ist ein Artikel aus dem aktuellen CVJM Magazin. Das kannst du online lesen oder auch kostenfrei zu Hause lesen.
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