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13 September 2017

Rückblick von Lisa Trainee-Team 2017/18

An Herausforderung wachsen - Mein Jahr beim CVJM

Nach einem Jahr als Trainee beim CVJM blicke ich zurück und bin erstaunt, wie schnell die Zeit verging: Ich erinnere mich noch gut an mein Vorstellungsgespräch, wie ich sagte: „Ich mag Herausforderungen.“ Auch an den ersten gemeinsamen Abend mit den anderen Trainees, erinnere ich mich gern. Damals wohnten wir noch in den Räumlichkeiten des Landesverbandes und lernten all die neuen Menschen kennen, mit denen wir das Jahr verbringen würden. Dann folgten der Bau der Trainee-WG, die jetzt schon wieder von den neuen Trainees bewohnt wird, das TSTS (TenSing Thüringen Seminar), das  evangelische Jugendfestival und viele andere Aktionen, an denen wir mitwirkten. Im Winterhalbjahr war unser Alltag von Büroarbeit, praktischen Arbeitseinsätzen in Hoheneiche, Vorbereitungen für die Kolumbienreise und die Sommerfreizeiten und einiger Krisen innerhalb der WG geprägt. Die Zeit war für uns als Team sehr fordernd und oft aufreibend. Es wurde viel diskutiert, sich aufgeregt und beschwert, aber immer auch gegenseitig zugehört, verstanden, unterstützt und wieder ermutigt.

Für mich persönlich war es eine schwierige Zeit, weil ich auf der Arbeit und im Privatleben vor verschiedensten Herausforderungen stand. Dennoch bin ich sehr froh, dass ich nicht aufgegeben habe, dass ich Unterstützung vom Team und von Leitern bekommen habe und immer wieder auch in Gott Halt finden konnte. Das hat mir geholfen, mich trotz aller Herausforderungen und Überforderungen ganz bewusst dafür zu entscheiden, bis zum Ende dabei zu bleiben. So konnte ich auch den wundervollen CVJM-Sommer miterleben, auf den wir den ganzen Winter und Frühling hingearbeitet haben. Ich durfte beim Konficamp, beim Teencamp, bei der Zeltstadt, beim Kirchentag in Erfurt, beim NewLife und am Refo.Beach in Wittenberg mitarbeiten. Es war ein Sommer voller kurzer Nächte, tiefer Erlebnisse und Gottes Segen und Gegenwart. Es tat so gut, zu sehen, wie all das, worin ich Tag um Tag meine Zeit investierte, endlich zur Blüte kam und Frucht brachte, wie Konfis, Teens und junge Erwachsene bei all den Aktionen und Camps Gott begegneten. Manch einer lernte Gott überhaupt zum ersten Mal kennen, ein anderer von einer völlig neuen Seite, wieder einer begegnete ihm in neuer Tiefe…

Ein besonderes Erlebnis war für mich der Lobpreisabend beim diesjährigen Teencamp in Hoheneiche. Als Bandleitung hatte ich dabei eine große Verantwortung, die ich auch gern wahrgenommen habe. Als aber sowohl vor als auch während des Abends alles drunter und drüber ging, hätte ich beinah das Handtuch geworfen: wir fanden keine Möglichkeit zu proben; es gab bandinterne Unstimmigkeiten… Schon auf der Bühne stehend klärten wir in Kürze die Unstimmigkeiten und legten den Abend in aller Demut in Gottes Hand, baten um seine Hilfe und Gnade, spielten das erste Lied an – und spielen es schief. Wir hatten falsche Akkorde, später noch technische Probleme… So ging das den ganzen Abend. Während wir gegen Ende Happy Day spielten, wäre ich am liebsten weinend von der Bühne gerannt. Die Band war sich einig: das war keine gute Leistung! Das Feedback der anderen Mitarbeiter und der Teilnehmer dagegen war überwältigend. Einer der sonst so coolen Jungen kam mit Tränen in den Augen zu uns und sagte: „Das hat echt zum Nachdenken angeregt, was ihr gespielt habt. Danke!“ Das hat mich sehr berührt und zum Nachdenken gebracht. Ich durfte dadurch lernen, was der Vers aus 2. Korinther 12, 9 bedeutet: „Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft vollendet sich in deiner Schwachheit.“ Ich habe ganz neu begriffen, was es bedeutet, Gott in Demut zu dienen und auf seine Gnade zu vertrauen. Er braucht nicht unsere Leistung. Er braucht unser Herz. Dann schenkt er das Wollen und das Vollbringen – Oft auf anderem Wege, als wir es erwarten, aber stets auf gutem Wege.

Ich möchte das Jahr mit dem Fazit schließen: Ich mag Herausforderungen. Stehe ich mittendrin, kostet es mich alles. Blicke ich zurück, weiß ich, es sind die lehrreichsten Zeiten. Es hat sich gelohnt. So auch mein Jahr als Trainee!

      

 

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Leiter Theologie, Jugend und Weltweit